Herzlichen Dank an die Münchener Kunsthandwerkerschulen

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Eine intensive Arbeitswoche geht dem Ende zu. Es ist ein unerwarteter Anblick, Kunsthandwerkerschüler/-innen unter der Führung von Fachleuten aus dem Bereich der Restaurierung die umlaufenden Balustraden hoch über dem Campo Santo Teutonico nach restaurierungsbedürftigen Stellen abklopfen zu sehen. Und doch ist es seit vielen Jahren Tradition, dass die Münchener Kunsthandwerkerschulen aus den Bereichen Holz und Stein unserer Erzbruderschaft bei der Pflege und dem Erhalt unseres einzigartigen Friedhofs unterstützen. Das geschieht im Rahmen eines Erasmus-Projekts der Europäischen Union unter der Projektleitung von Dr. Sascha Priester (Klassische Archäologie, Bau- und Kunstgeschichte) und StD Clemens Sohmen (Sanierung historischer Baudenkmäler).

Der Schwerpunkt der diesjährigen Kampagne vom 4. bis zum 10. September war die Wiedersichtbarmachung von Ornamenten und Inschriften auf meisterhaft gearbeiteten Epitaphien und Grabstätten, die unkenntlich geworden waren. Ein anschauliches und eindrucksvolles Beispiel dafür ist die Sanierung des Grabes von Joseph Anton Koch (1768-1839), unmittelbar vor dem Kollegseingang. Sophie Storch und Hartmut Hintner, Leiter der Holzbildhauer/-innen und erfahrener Restaurator, begleiteten den fachkundigen Einsatz der Schüler/-innen. Mühevolle Arbeit, hohe Konzentration, aber auch Begegnung mit der Symbolsprache und Grabkultur vergangener Jahrhunderte, Tuchfühlung mit deutsch-römischer Geschichte und Austausch, wertvolle, vielfältige Erfahrungen für den weiteren beruflichen Werdegang. Die geleistete Arbeit macht nun die Namen unserer Verstorbenen, ihre Geschichte und ihre Zeit wieder gegenwärtig – ganz im Sinne der „memoria“ des ehrwürdigen Ortes und des Gedenkens der Lebenden an die Toten.

Wir wünschen den herangehenden Kunsthandwerkern, Restauratoren, Steinmetzen, Bildhauern und Bautechnikern einen guten, weiteren beruflichen Weg. Herzlichen Dank und vergelt’s Gott!