Grabdenkmäler & Totengedenken

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Auf dem "Campo Santo" haben im Laufe der Jahrhunderte unzählige Menschen ihre letzte Ruhestätte gefunden. Der Friedhof birgt neben den Gräbern von Pilgern, von Mitgliedern der Erzbruderschaft zur Schmerzhaften Mutter Gottes, Mitarbeitern des päpstlichen Hauses, Schweizergardisten, deutsch- oder flämischstämmigen Handwerkern und Handelstreibenden auch die Gräber zahlreicher bedeutender Persönlichkeiten aus den Reihen des Klerus, aus Adels- und Königshäusern, ferner die Gräber von Künstlern, Schriftstellern, Archäologen u.a. Das Gebetsandenken der Erzbruderschaft gilt allen im gleichen Maß.

 

Es finden sich schlichte Gräber, aber auch Grabstätten mit aufwendigem, auch figürlichem Schmuck. In der Kirche entstanden im Zeitalter des Barock zwei imposante Grabmonumente links und rechts vom Chor mit der in dieser Zeit geschätzten Darstellung des Knochenmannes, der das Porträt des Verstorbenen in Händen hält als traditionelles 'Memento Mori'. Die Fußboden- bzw. Grabplatten, unter denen seit dem Mittelalter bestattet wurde, befinden sich heute an den Wänden im Inneren der Kirche bzw. schmücken die Friedhofsgänge.

 

Viele der Gräber auf dem Friedhof sind mit frühchristlichen Hoffnungssymbolen geschmückt, wie man sie zahlreich in den römischen Katakomben findet: Taube oder Vogel für die aufsteigende Seele des Verstorbenen, das Christusmonogramm, der Anker für Christus als Retter und Erlöser, auch der Fisch taucht auf. Das überrascht nicht, da einige auf dem Gebiet der Christlichen Archäologie wegweisende Wissenschaftler den Campo Santo Teutonico mit geprägt, in ihm ihre geistige Heimat gefunden haben und hier zum Teil auch bestattet sind.

 

Für die Besucher liegt auf dem Friedhof beim Kircheneingang ein kleines Büchlein aus mit Informationen und Hilfen zum Auffinden der Gräber, nach denen am häufigsten gefragt wird. Zudem liegt eine umfangreiche, einschlägige Publikation zum Friedhof vor mit Informationen zu Gräbern, Monumenten und Lebensläufen der vor 1989 auf dem Boden des Campo Santo Teuntonico Bestatteten (circa 1400 Namensnennungen): Albrecht Weiland (Hrsg.): Der Campo Santo Teutonico in Rom und seine Grabdenkmäler, Herder: Rom/ Freiburg/ Wien, 1989, RQ 43. Supplement-Heft (Römische Quartalschrift für Christliche Altertumskunde und Kirchengeschichte), Bd. 1, ISBN 978-3-451-20882-9.

 

Ich bin die Auferstehung und das Leben.
Wer an mich glaubt, wird leben,
auch wenn er stirbt,
und jeder, der lebt und an mich glaubt,
wird in Ewigkeit nicht sterben.
Jesus, Joh. 11,25

 

Von der Praxis für Verstorbene zu beten, spricht bereits die Heilige Schrift. Seit frühchristlicher Zeit hat die Kirche das Andenken an die Verstorbenen hoch in Ehren gehalten, um ihre (Wieder-)Erlangung der Gemeinschaft mit Gott gebetet und ihnen Seelenmessen dargebracht. Seit den ersten erhaltenen Notizen ist das Gebiet des Campo Santo Teutonico als Pilger- und Fremdenfriedhof und insbesondere seit der Gründung der „Arme-Seelen-Bruderschaft“ um 1450 als Ort der Sorge um die Verstorbenen überliefert. Das christliche Totengedenken: eine würdige Bestattung für jeden, Fürbitte und Gebet und Sorge um das Seelenheil, waren über die Jahrhunderte Stiftungsauftrag und fundamentaler Grundpfeiler und sind es heute noch.

 

Die Brüder und Schwestern der Erzbruderschaft sind nach wie vor eingeladen, ihre verstorbenen Mitbrüder und -schwestern zu Grabe zu geleiten. In den monatlichen Bruderschaftsmessen ist das Totengedenken besonders dem Andenken verstorbener Bruderschaftsmitglieder gewidmet. Christliches Totengedenken und Fürbitte äußern sich besonders im Friedhofgang an Allerheiligen und im Beten des Kreuzwegs an den Sonntagen der österlichen Bußzeit, die über den Friedhof führen und mit einem Gebet für die Verstorbenen schließen.

                                    

Der Herr gebe den Verstorbenen die ewige Ruhe
 und das ewige Licht leuchte ihnen.
Er lasse sie ruhen in Frieden.

Amen.

 

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